Tutorial: Komplexe Gleissysteme

  • In diesem Tutorial will ich kurz erklären, wie man komplexe Gleissysteme baut. Also nicht nur einfache "Von A nach B Verbindungen"!


    Einige werden das schon wissen, aber für Anfänger ist es sicher hilfreich.


    Wir haben eine Karte mit 3 Städten, die miteinander verbunden werden sollen:

  • Die BAhnhöfe sind zweigleisig und haben eine wechselplatform


    es gibt ein gleis in die eine und eins in die andere richtung
    das erreicht man durch die einzelnen signale, also nicht mit doppelsignalen.

  • auf diesem doppelgleis können beinahe beliebig viele züge fahren. die züge kommen sich so nicht so oft in die quere, wie in den folgenden bildern:
    zug 1 fährt in den bahnhof
    zug 2 fährt in den bahnhof
    zug 1 verlässt den bahnhof
    zug 3 fährt in den bahnhof


    wenn die züge auf beiden gleisen in beide richtungen fahren kommt es irgendwann zu staus. dann kann man maximal 3 züge fahren lassen.

  • kommt ein dritter bahnhof hinzu wird es komplizierter. der zweite bahnhof kann jetzt von beiden richtungen angefahren werden, also braucht er auch 2 wechselplattformen.


    für die züge müssen wegpunkte angelegt werden, sonst kann es vorkommen, das sie einfach zurückfahren, obwohl die strecke frei ist. ( is wohl ein fehler im spiel)


    wenn zug 1 von bahnhof A kommt und in bahnhof B ankommt und dann zu bahnhof C weiterfährt muss er über den wegpunkt fahren, wie im bild gezeigt
    Der wegpunkt muss dann natürlich auch auf dem gleis in die richtige richtung liegen!
    dadurch kann der fahrplan sehr lang werden (45 einträge). hier ist es noch einfach.


    PS: Ich habe ein Savegame hochgeladen, wo man so ein Gleissystem in Aktion sehen kann. (Alpine Islands Transport 1925)

  • Shadow danke für deinen Betragen, aber für Anfänger ist es veilleicht ein gutes Idee um bei Signalen die grünen Pfeilen auch im Screenshots zu zeigen.

  • Zitat

    Original von Lobberle
    Eigentlich müsste der Fahrplan


    Halt bei Freudenmünster
    Halt bei Hagen


    genügen, da der Zug sowieso an jedem Zwischenbahnhof hält, wenn er nicht auf express eingestellt ist.


    das funktioniert irgendwie nur manchmal
    habs ausprobiert
    manchmal fährt der zug einfach zurück, auch wenn das gleis frei ist

  • Zitat

    Original von shadow


    das funktioniert irgendwie nur manchmal
    habs ausprobiert
    manchmal fährt der zug einfach zurück, auch wenn das gleis frei ist


    Darum sollte man die Zwischenbahnhöfe mit vier Gleisen ausstatten und die paarweise nach Richtungen trennen.

  • Zitat

    Original von Bahnfan
    Am einfachsten geht es aber, wenn die Zwischenbahnhöfe gar keine Weichen haben. Der Zug kommt auf dem rechten Gleis, hält kurz am Bahnhof und fährt dann auf dem rechten Gleis weiter. Evtl. nachkommende Züge müssen dann halt vor dem Einfahrsignal warten, dafür müssen die entgegenkommenden Züge nicht warten.


    Das geht auch wenn man zwei Gleise (oder drei) für jede Richtung vorsieht. Vorteil: Dann muss kein Zug vor dem Bahnhof warten.

  • Klasse, dass es so ein Tutorial gibt! Ich kann da gleich noch ein paar Tipps aus eigener Erfahrung beisteuern.
    In allen meinen Spielen baue ich auf ein Doppelgleissystem. Also ein Gleis für jede Fahrtrichtung. Spätestens wenn mehr als zwei oder drei Züge eine Stecke benutzen, muss ich auf zwei Gleise ausbauen.
    Bild 1: Die RB 531 und der ICE 795 verlassen den Bahnhof Forstbite. Oben nähert sich der IC 314 auch er wird in Frostbite halten. Er hat gerade das letzte Signal vor dem Einfahrtssignal zum Bahnhof passiert, wird gleich aber noch kurz anhalten müssen, bis der ICE das Ausfahtssignal vollständig hinter sich gelassen hat. Der Bahnhof ist 12 Felder lang und damit gerade lang genug für den einfahrenden IC. Die Bahnsteiglänge entscheidet über die Ladezeit! Kurzer Bahnsteig und langer Zug >> lange Ladezeit.
    Es befinden sich keine Gleiswechsel vor oder hinter dem Bahnhof, die Ausfahrt muss in in Fahrtrichtung erfolgen! Grund: Würde sich oberhalb vom Bf ein Gleiswechsel befinden, müsste der IC 314 warten, bis die RB 531 diesen passiert hat, ehe er nach Frostbite einfahren könnte. Zeitverlust.


    Der IC 314 soll hier wenden. Während die ICE der Line 79 weiter Richtung Osten fahren, endet die IC Linie 31 hier und führt zurück nach Westen.
    Bild 2: Selber Bahnhof mit der Wendelösung. Von unten nähert sich der ICE 794. Der Zugnummer ist zu entnehmen, dass er dieselbe Route wie der ICE 795 (Bild 1) fährt, vermutlich ist er gerade auf dem Rückweg. Dieser Zug muss warten bis der IC 314 das Doppelgleis unterkreuzt hat und in Richtung Westen in den Bahnhof eingefahren ist. Dazu wechselt der Zug auf ein Seitengleis, das in einem Tunnel verschwindet. Hier macht die Zugführung eine scharfe Kurve und kommt in entgegengesetzter Richtung wieder nach oben. Der Zug weiß, dass er in Frostbite schonmal gehalten hat und passiert die Station haltlos.
    Bild 3: Nicht immer sollen die Schnellzüge in jedem Bahnhof halten. Der Bahnhof Cloppenfurt beispielsweise hat keine Bedeutung für den Fernverkehr. Die Regionalzüge sollen hier aber halten, ohne vorbeifahrende IC und ICE zu behindern. Dazu wechseln die Regionalzüge auf ein Seitengleis, nur hier ist ein Bahnsteig! Achtung! Die Schnellzüge dürfen diesen Bahnhof nicht als Routenpunkt haben, sonst fahren sie auch über das Seitengleis und bremsen für den Wechsel auf 96 km/h ab. (Oben, rechts und unten: U-Bahnhaltestellen Fabrik, Weststr und Reichgasse, die mit einer regulären Straßenbahn unter Straßenniveau bedient werden.)

  • Nicht immer ist ein Durchfahrtsbahnhof realisierbar. Teilweise befinden sich Städte am Rand der Karte, teilweise sind Sackbahnhöfe mit weniger Gebäudeabriss zu bauen.
    Bild 1: Innsmünster Hbf, ein viergleisiger Sackbahnhof. Das komplexe Schienensystem davor stellt sicher, dass Züge immer ausfahren können, auch wenn andere Züge einfahren wollen. Ganz Wichtig: das Einfahrtssignal (muss natürlich ein Zwei-Wege-Signal sein) muss unmittelbar an die letzte Bahnsteigplatte angrenzen. Zwischen dem Signal und der ersten Weiche muss ein gerades Stück liegen. So verhindert man, dass Züge in die Weiche einfahren, ohne dass ein Bahnhofsgleis frei ist. Sonst bleiben sie stecken und nichts geht mehr.
    Bild 2: Ein bisschen wie der Frankfurter Hbf. Sechsgleisig. (Das so wichtige, freie Gleisstück rot markiert.)
    Der Vorteil, der sich durch ein komplexes Scheinensystem vor dem Bahnhof ergibt? - Zeit! Würde man alle sechs Gleise über ein nicht getrenntes Weichennetz miteinander verschalten, könnte immer nur ein Zug ein- oder ausfahren. So kann auf den Gleis 1-3 (oben) ein Zug ausfahren, während auf den Gleisen 4-6 ein Zug einfährt.
    Der Vorteil an diesem Sackbahnhof: er sitzt mitten in der Stadt, ohne, dass ich sie völlig zerschneide.

  • Will man mehr als zwei Bahnhöfe verbinden und das nicht nur hintereinander, so braucht man einen Gleisabzweig. Im wahren Leben ist das kein so großes Problem: die Züge fahren nach einem genauen Zeitplan und nicht so dicht, wie sie es im Spiel tun sollen. Bei Locomotion kann in jedem Abschnitt immer nur ein Zug sein, selbst, wenn sich die Züge physikalisch nie begegnen könnten. Ist irgendwo eine Verbindung zwischen zwei Gleisen, werden beide Gleise gesperrt, sobald eines belegt ist. Bei der Bahn ist das nicht so. In die wirkliche Signalschaltung geht nämlich auch die Stellung der Weichen ein. Weil das bei Locomotion nicht geht, muss man nachhelfen.
    Bild 1: Ein Gleisdreick einer Regionalstrecke. Die RB 132 fährt gerade von Nordosten aus kommend nach Michelmünster, hinter ihr die RB 742, sie fährt nach Nordwesten weiter, ihr wird in der Kreuzung der Zug in Gegenrichtung begegnen, die RB 741. Dank der intelligenten Signalplatzierung können beide Züge gleichzeitig fahren, sobald die RB 132 den Abschnitt verlassen hat. Zeitgleich mit der 132 kann die RB 131 in Gegenrichtung noch passieren.
    Deutlich wird: viele Signale grenzen die Fahrstrecken so eng ein, dass möglichst viele Züge gleichzeitig fahren könne, solange sie sich nicht physisch in die Quere kommen. Der Nachteil hier: es musste platzsparend gebaut werden. Unter anderem wird eine enge Kurve verwendet, die nur eine sehr geringe Geschwindigkeit zulässt. Der Gleiswechsel, die RB 741 hat in gerade in Geradeausstellung passiert, kann auch nur mit 96 km/h befahren werden und scheidet damit für Schnellzüge aus. Die ist ein immenser Zeitverlust. Man sieht: die Züge stauen sich zurück (rechts).
    Bild 2: In Calmley (links) fahren Regionalzüge und Schnellzüge gemeinsam auf einem Gleis (A und F). Aus Platz- und Entwicklungsgründen ist dies so. Hier sollen sich Schnellzüge (B und D) und Regionalzüge (C und E) trennen. Die Schnellzüge können ungestört an den Dörfern vorbei rasen, die Regionalzüge fahren die kleinen Haltepunkte ab. Damit die Regionalzüge die Abzweigung auch nehmen, haben auf ihrer Route den nächsten Regionalbahnhof (rechts oben, nicht mehr im Bild) eingetragen. Die Schnellzüge finden ihren Weg in der Regel ohne Wegpunkte. Ein IC wird auf Gleis A kommend nach B oder eine RB weiter nach C fahren. Zeitgleich könnte ein Regionalzug von E nach F einbiegen. Kommen sich zwei IC entgegen (A nach B, D nach F), dann muss einer von beiden warten, weil der Abzweig C beide Strecken miteinander verbindet. Für eine mittlere Auslastung ist dieses Dreieck gut geeignet.
    Übrigens: in dieser Karte wurde eine strikte Trennung zwischen Güter- und Personenverkehr vollzogen. Ausnahmen sind Nahrung, Güter und Post, die auf dem Personennetz transportiert werden müssen, um in die Städte geliefert werden zu können. Dadurch behindern vor allem die langsamen Viehzüge nicht den schnellen Personenverkehr.

  • ich brauch zwar kein solches tutorial (aber toll das ihr sowas schönes macht), da ich solche strecken schon ewig baue, aber ich hätte gern die savegames dazu, oder sind die zufällig schon inder datenbank für savegames?

  • Wenn man viel Verkehr erwartet sind auch die qualifizierten Kopfbahnhöfe nicht praktisch. Auf Dauer kommt es da billiger das Bahnhofsgelände abzusenken um so die Bahnanlagen unter Strassen und Häuser durchführen zu können.



    Auch wenns teurer ist.

  • Kreuzungen sollte man auf den wichtigen Strecken grosszügig dimensionieren. Grosse Geschwindigkeitseinbrüche verringern die kapazität massiv.


    Hier ein nahezu staufreies Gleisdreieck (Knotenpunkt dreier 2 gleisiger Strecken):


    Edit by Erazor: Bitte Bilder immer im jpg, png oder gif format anhängen, BMP Bilder sind meistens einiges grösser und werden nicht mit Thumbnails dargestellt. Vielen Dank.

  • Zitat

    Original von homi
    ich brauch zwar kein solches tutorial (aber toll das ihr sowas schönes macht), da ich solche strecken schon ewig baue, aber ich hätte gern die savegames dazu, oder sind die zufällig schon inder datenbank für savegames?


    Ja das savegame heißt Alpine Islands Transport und liegt in der Filebase
    Das Scenario selbst liegt auch dort

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