Die Zerstörung der Klassiker

  • Ein seltsames Phänomen grassiert durch die Spielelandschaft und lässt den ein oder anderen vor Wut kochen. Vermeintliche Spielenachfolger erfolgreicher Serien wie Rollercoaster Tycoon, Dungeon Keeper und jetzt sogar Age of Empires werden durch geldgierige Unternehmen mit vermeintlich kostenlose Spiele ausgeschlachtet. Dem Kunden wird durch sogenannte "Freemium"-Spiele ein Mehrwert versprochen wenn er nur sein Portmonee sehr weit öffnet und dafür zahlt.


    Da kostet das Abbauen von Blöcken wie in Dungeon Keeper, eine einfache Loopingschleife in Rollercoaster Tycoon richtig Zaster - für Dinge die in PC Vollversionen selbstverständlich sind. Oft wird von Seiten der Entwickler argumentiert, man muss solche Dinge ja nicht kaufen sondern kann sich diese in Form von verdienbarer In-Game Währung erarbeiten. Klingt gut denkt sich wohl der unaufmerksame Spieler. Was dabei nicht bedacht wird, um InGame Währung zu verdienen benötigt es Zeit - verdammt viel Zeit und bei vielen Spielen sogar Akkukapazität da diese ständig im Hintergrund laufen müssen damit diese Zeit auch In-Game berechnet wird. Das Abbauen eines einfachen Blocks kostet in Dungeon Keeper mehrere Stunden, Blöcke mit wichtigen Ressourcen sogar bis zu 24 Stunden...Wer das Spiel kennt, der weiß mit einem Block kommt man nicht weit und so gehen Tage bis Monate drauf bis ein sichtbarer Erfolg zu sehen ist, bis dahin muss sicherlich ein neuer Akku gekauft werden, da dieser durch das ständige Aufladen ausgelutscht wurde. Freemium - ein Erfolgskonzept der Spieleentwickler auch wenn tatsächlich, nach einem neuen Bericht, nur 2 % aller Nutzer dieses Angebot in Anspurch nehmen so fließen am Ende trotzdem Millionengewinne in die Kassen von EA, Atari oder anderen Entwicklern.


    Zu diesem dreisten Konzept, gesellt sich eine weitere Unverschämtheit dazu: System- und Benutzerrechte die viele Freemium Apps voraussetzen und das ist definitiv nicht nur ein Problem der Android-Nutzer, bei Android wird man wenigstens noch gefragt. Da räumt man Spielen den Zugriff auf die persönlichen Daten ein: dem Telefonbuch, die sozialen Verknüpfungen, die gespeicherten Fotos usw. Ein prominentes Beispiel ist dort das spiel "Angry Birds" was all diese Dinge einfordert und letztendlich nach Medienberichten (und Whistleblower wie Edward Snowden) bekannt wurde, das sich Geheimdienste wie die NSA an diesen Daten bedient - klar es kostet für die nicht viel Arbeit an solch sensible Daten heranzukommen.


    Leitragender ist letztendlich der Kunde, der zweimal zur Kasse gebeten wird - einmal bewusst durch InGame-Käufe oder unbewusst durch die Herausgabe der privaten Daten.


    Spiele durch Erweiterungen zu Finanzieren halte ich für richtig, wenn die Grundversion aber auch einer Vollversion entspricht die ein ungetrübtes Spielvergnügen bietet und ich das Ziel dieses Spiels auch erreiche. Wenn durch Zusätze wie eine neue Kampagne, oder neue Völker usw. ein wirklicher Mehrwert geboten wird damit man weiterhin Spaß am Spiel hat, find ich das völlig in Ordnung. Aber auch diese Erweiterungen müssen in einem Kostenrahmen liegen, den man gerne investiert. Leider ist das von mir ein Wunschdenken denn letztendlich ist ein Großteil der Spieleentwickler nur an Geld interessiert - wie dieses generiert wird ist den meisten sicherlich völlig egal. Da kann nur der Nutzer eine Grenze setzen und zu sich sagen: bis hierhin und nicht weiter - wenn das noch mehr tun, kommt Bewegung in diese Thematik. Solche Spiele werden dann einfach nicht mehr heruntergeladen oder genutzt aber die meisten Spieler die diese Angebote nutzen sind Kinder und Jugendliche ohne festes Einkommen und ohne dieses empfinden für den Schutz der eigenen Privatsphäre - sie werden gelockt durch Free2Play / Freemium Spiele die Augenscheinlich nichts kosten und wenn diese noch einen bekannten Namen wie "Age of Empires" haben, wird die Verlockung umso größer egal ob diese Spiele mit den wahren Klassikern noch viel gemeinsam haben. Mama und Papa werden schon die anfallenden "Wunsch"-Erweiterungen zahlen xD


    Abschließend bleibt mir noch zu sagen: Wir werden hier definitiv nicht für solche Spiele werben (Google Werbung können wir kaum beeinflussen) und können jeden einzelnen nur ins Gewissen reden und sagen: Finger weg von Free2Play, Freemium und Co. Lieber etwas Geld sparen und in ein wirklich lohnenswertes Spiel investieren. Das erspart Frust und Ärger.

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