BR219+229 (DR BR119) 'U-Boot'

  • Die Baureihe 119 der Deutschen Reichsbahn entspricht in der Grundkonzeption einer Weiterentwicklung der erfolgreichen DR-Baureihe 118. Die DR benötigte ab Ende der 70er Jahre Lokomotiven mit elektrischer Zugheizung, einer Achsfahrmasse von unter 16 t und einer Leistung über 2.000 PS. Der Lokomotivbauer für Groß-Diesellokomotiven in der DDR, VEB LEW Hennigsdorf bei Berlin, durften lt. RGW keine Dieselloks mit mehr als 1500 PS bauen. Die Lokomotivbauer der UdSSR konnten nur schwere Maschinen (BR 130-142) liefern. Einziger Lokomotivbauer, der auch das Baukastenprinzip übernehmen wollte, war die Lokomotivfabrik Bukarest 23. August in Rumänien. Der rumänische Hersteller erklärte sich auch bereit, Dieselmotoren aus DDR-Produktion einzubauen. Zum Einbau dieser Motoren kam es nicht, da es Koordinierungsprobleme in der staatlichen Plankommission der DDR gab. Um den Auftrag erfüllen zu können, baute die Bukarester Fabrik Lizenz-Motoren des westdeutschen Herstellers MTU ein. Weitere Länder des Rates für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW) erhielten Zulieferaufgaben. Aus der Produktion der DDR wurden u. a. Strömungsgetriebe und Achsgetriebe geliefert.


    Insgesamt wurden von der Deutschen Reichsbahn 200 Lokomotiven von 1976 bis 1983 beschafft. Der Ruf des Fahrzeuges war von Anfang an gekennzeichnet von Unzulänglichkeiten und Problemen. In der Anfangszeit standen 50% der Fahrzeuge zu Reparaturen in den Werkstätten. In der Vertragsgestaltung hatte die Deutsche Reichsbahn die Austauschbarkeit der in Lizenz gebauten Maybachmotoren durch 12KVD-Motoren aus DDR-Produktion gefordert.


    Nach einem umfangreichen Umbau – der sogenannten Germanisierung – bei dem außer den Dieselmotoren auch die Achsaufhängungen und andere anfällige Komponenten gegen DDR-Bauteile ausgetauscht wurden, gingen die Ausfälle zurück. Trotzdem waren meist 20 bis 30 Prozent der Fahrzeuge in Reparatur. Der hohe Schadbestand dieser Baureihe sorgte schnell dafür, dass das Fahrzeug – neben dem Namen U-Boot, den es der runden Maschinenraumfenster wegen trug – verspottend als Karpatenschreck oder Ceaușescus Rache bezeichnet wurde. Mit einer Nennleistung von 2700 PS war es die stärkste Maschine der DR, welche ohne weiteres auf Nebenstrecken eingesetzt werden konnte, da ihre maximale Achslast nur 16 t betrug.


    Anfang der 1990er Jahre wurden erneut alle Motoren gegen die neueste Version 12KVD21-AL5 mit 1500 PS (1100 kW) getauscht und auch die Getriebe angepasst, so dass nunmehr dauerhaft eine Traktionsleistung von 2400 PS (1800 kW) zur Verfügung stand.



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